2. März 2021

Hörakustik Fachthemen Hören

Welttag des Hörens am 3. März: Ohren im Pandemiestress

Maskentragen, Online-Meetings, veränderte Geräuschpegel und Arbeitsweisen haben
teils überraschende Auswirkungen auf unser Gehör. Unter anderem bemerken die
Vorarlberger Hörakustiker einen Anstieg bei Menschen, die unter Tinnitus leiden.
„Ein Jahr Pandemie hat deutliche Spuren bei unserem Gehör hinterlassen“, sagt Simon
Bitsche, Vorarlberger Landesinnungsmeister der Hörakustiker. Am Welttag des Hörens am 3.
März weisen die Experten darauf hin, wie wichtig, es ist, sich auch in Pandemiezeiten um die
eigenen Ohren zu kümmern und bei Hörverlust schnell gegenzusteuern.

- Masken können die Lautstärke halbieren. „Viele Menschen haben überhaupt erst
durch das Maskentragen entdeckt, dass ihr Gehör nachlässt“, sagt Bitsche. Denn
MNS- und FFP2-Masken dämpfen die für die Sprachverständlichkeit wichtigen
höheren Frequenzen ab 1kHz aufwärts. 5 bis 10 dB an Lautstärke fallen
durchschnittlich weg. „Zehn Dezibel entsprechen etwa einer Halbierung der
Lautstärke“, erklärt Bitsche. Wer das Gesagte nicht versteht, kann beim Maskentragen
auch nicht darauf ausweichen, die Lippen zu lesen.

- Zu wenige lassen derzeit ihr Gehör testen. „Leider scheuen sich viele Menschen
aufgrund von Corona derzeit, für ihre Ohren Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei wäre
es gerade jetzt und gerade bei älteren Menschen angesichts der mangelnden sozialen
Kontakte wichtig, andere hören und mit ihnen reden zu können“, sagt Bitsche.
Hörakustiker sind systemrelevant und auch in Pandemiezeiten offen. Hörtests und die
Anpassung von Hörgeräten sind weiterhin problemlos möglich. Derzeit melden etwa
13 Prozent der Bevölkerung in westeuropäischen Ländern Hörprobleme. Die
Verwendung von Hörgeräten ist in zehn Jahren von 33 auf 42 Prozent gestiegen. „Je
länger man allerdings damit zuwartet, ein Hörgerät anpassen zu lassen, desto
schwerer fällt die Umstellung und desto länger leidet die Lebensqualität. Studien
zeigen deutliche Verbindungen von Demenzrisiko, psychische Erkrankungen wie
Depression sowie Unfallgefahr mit unbehandeltem Hörverlust“, warnt der Experte.

- Es klingelt in den Ohren. Auch Tinnitus-Beschwerden haben in Pandemiezeiten
zugenommen. Bitsche sagt: „Etliche Kollegen melden, dass sie verstärkt Anfragen von
Menschen bekommen, die plötzlich mit Rauschen, Pfeifen oder anderen Symptomen
zu kämpfen haben.“ Das kann viele Ursachen haben; dazu gehört auch Stress. „Wenn
die Symptome von Hörverlust begleitet werden – und oft fällt erst durch die
Untersuchung des Tinnitus auf, dass man bereits eine verminderte Hörleistung hat –
dann kann übrigens auch dagegen ein Hörgerät hilfreich sein. Denn wenn die
Hintergrundgeräusche wieder klarer wahrnehmbar sind, dann maskieren sie zum Teil
die störenden Tinnitus-Geräusche.“

- Online-Meetings wirken sich positiv aus. Positiv beurteilt der Experte die
Auswirkung von Online-Meetings und digitaler Kommunikation, sofern die Lautstärke
gut eingestellt ist. „Einerseits ist es gerade für Menschen mit verminderter Hörleistung 

hilfreich, Kopfhörer verwenden zu können. Andererseits hat man dank des Layouts der
Meetingsoftware oft bessere Chancen, die Gesichter aus der Nähe zu sehen und die
Lippenbewegungen zu erkennen, als zum Beispiel bei einem physischen Treffen in
einem großen Raum.“

-Gehörempfindlichkeit nimmt zu. Bitsche bemerkt: „Die Pandemie hat für viele
Menschen eine Veränderung ihres täglichen Geräuschpegels bewirkt.“ Wer z.B. nicht
mehr im Großraumbüro oder im lauten Restaurantbereich arbeitet, wer plötzlich viel
allein ist, bei dem passt sich das Gehör an. Lärmsituationen, die bisher gar nicht
aufgefallen sind, werden plötzlich als unangenehm laut und überfordernd erlebt.
„Prinzipiell ist das kein längerfristiges Problem – das Ohr passt sich an und wir
gewöhnen uns im Normalfall wieder gut an lautere Situationen. Aber wir raten, sich und
andere derzeit nicht zu überfordern.“ Für besonders akute Situationen empfehlen die
Hörakustiker auch die Anpassung eines Gehörschutzes.
Der Landesinnungsmeister empfiehlt: „In Pandemiezeiten brauchen Ihre Ohren ganz
besonders Ihre Aufmerksamkeit. Und ein gutes Gehör ist Grundvoraussetzung dafür, auch in
schwierigen Zeiten mit der eigenen Familie, mit Freunden und Mitmenschen halbwegs
unbeschwert soziale Kontakte pflegen zu können. Wenn Sie bemerken, dass bei Ihnen oder
bei Familienmitgliedern das Gehör nachzulassen scheint, dann lassen Sie sich beraten. Die
Vorarlberger Hörakustiker beantworten gerne alle Ihre Fragen.“ Dank der strengen Einhaltung
der vorgegebenen Hygienestandards durch die Hörakustiker können sich die Kunden dabei
auch in Pandemiezeiten sicher fühlen.

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