27. April 2021
Tag gegen den Lärm: Jeder Fünfte leidet unter der Belastung
Am 28. April, dem Tag gegen den Lärm, warnen die Vorarlberger Hörakustiker: Jeder Fünfte ist bereits durch seine laute Umgebung gesundheitsgefährdet. Ab 2050 soll ein Viertel der Menschen ein Hörproblem haben. Schuld ist zu einem großen Teil der Straßenverkehr.
„Die Werte sind dramatisch“, sagt Simon Bitsche, Landesinnungsmeister der Vorarlberger Hörakustiker. Jeder fünfte Europäer leidet laut Europäischer Umweltagentur unter einer gesundheitsgefährdenden Lärmbelastung. Hauptquelle dafür ist der Straßenverkehr. Konkret sind 113 Millionen Menschen in Europa dauerhaftem Verkehrslärm ausgesetzt. 22 Millionen werden zudem von der Bahn beschallt und vier Millionen vom Flugverkehr. Kein Wunder, dass jeder vierte Mensch laut WHO im Jahr 2050 ein Hörproblem haben wird.
Bitsche: „Chronischer Lärm führt nicht nur zu Hörminderung sondern laut Studien auch zu Problemen wie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie kognitiven Einschränkungen“. Rund 6,5 Millionen Europäer haben wegen des Lärms bereits Schlafstörungen. „Oftmals unterschätzt wird die Auswirkung auf Kinder.“
Schleichender Hörverlust
„Wir raten, den Lärmpegel im eigenen Wohnbereich aber auch in den Schulen und am Arbeitsplatz, wo man sich täglich aufhält, messen zu lassen. Ist dieser zu hoch – also überschreitet er über 8 Stunden gemittelt 80 Dezibel(A) – dann ist es wichtig, zu handeln“, sagt der Experte. Nachts sollte der gemittelte Lärmpegel 30 dB nicht überschreiten, um Schlafstörungen zu vermeiden. Auch, wenn man akut keinen Hörverlust oder Tinnitus bei sich feststellt, kann ein Problem bestehen. Hörverlust nimmt mit dem Alter zu und ist das Resultat einer dauerhaften Beschallung.
Gegen diese Überforderung der Ohren bieten die Hörakustiker verschiedene Lösungen. Die zwei wirkungsstärksten Alternativen sind der Kapselgehörschutz oder der individuelle Gehörschutz, der vom Hörakustiker nach einem Ohrabdruck maßgefertigt wird. Die bekannten Schaumstoffstöpsel sind dagegen für den Dauergebrauch nur schlecht geeignet. „Wer eine durchgängige Geräuschkulisse gewöhnt ist, bemerkt das Problem oft gar nicht mehr oder ist sich unsicher, ob sie eine Gefahr darstellt. Die Vorarlberger Hörakustiker stehen für alle Fragen rund um dieses Thema zur Verfügung – und haben auch während des Lockdowns geöffnet“, schließt der Landesinnungsmeister.
Tabelle: So laut ist unser Alltag:
60 dB(A): normales Gespräch
Ab 65 dB(A): Meist ungefährlich, Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen
70 dB(A): Staubsauger, Haartrockner
80 dB(A): Starker Verkehr, LKW
Ab 85 dB(A): Gehörschäden bei längerer Einwirkung
95 dB(A): Musik (Kopfhörer)
110 dB(A): Formel 1-Wagen (30 m), Rockkonzert
Ab 120 dB(A): Schmerzgrenze, Gehörschäden auch kurzzeitig
140 dB(A): Flugzeugstart
160 dB(A): Geschützknall
Foto, Abdruck honorarfrei:
Europaweite Belastung durch Verkehrslärm © pexels.com
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