Wie ist das Ohr aufgebaut und wie funktioniert das Hören?

16. August 2022

Hörakustik Fachthemen Hören

Wie ist das Ohr aufgebaut und wie funktioniert das Hören?

Das Ohr besteht aus drei Bereichen, in denen der Schall in einem komplexen Vorgang übertragen und verstärkt wird.

  • Das äußere Ohr: Schallwellen, die auf die Ohrmuschel treffen werden über den äußeren Gehörgang bis zum Trommelfell geleitet. In diesem Bereich werden die Schwingungen wie in einem Resonanzkörper verstärkt, während der Aufbau des äußeren Ohres gleichzeitig so konstruiert ist, dass Wind und sonstige Luftbewegungen kein störendes Rauschen erzeugen. Weitergeleiteter Schall setzt das Trommelfell, das eine dünne Membran ist, in Bewegung.
  • Das mittlere Ohr: Die leisen Schwingungen des Trommelfells werden von hier auf die drei Gehörknöchelchen; Hammer, Amboss und Steigbügel übertragen. Die Schallwellen werden in diesem Bereich des Mittelohres um das 20-fache verstärkt und dann ins Innenohr weitergeleitet. Für den Druckausgleich und die Belüftung des Mittelohres sorgt die Ohrtrompete (Eustachische Röhre), die in den Nasen-Rachen-Raum mündet.
  • Das innere Ohr: Es beginnt mit dem „ovalen Fenster“, einer Membran auf die der Steigbügel den Schall überträgt. Hinter diesem Häutchen liegen das Gleichgewichtsorgan und die Hörschnecke (Cochlea). Letztere ist erbsengroß und ähnelt tatsächlich einem Schneckenhaus. Sie besteht aus drei nebeneinander liegenden Kanälen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Die Schallwellen werden in einem Kanal bis zu dessen Spitze geleitet und auf dem anderen wieder zurück geleitet. Das eigentliche Hörorgan ist im Kanal in der Mitte und heißt Cortisches Organ. Der Boden dieses Organs ist mit feinen Härchen bedeckt, die verschiedenen ankommenden Frequenzen erzeugen Wellenbewegungen und reizen unterschiedliche Bereiche. Hohe Töne reizen den Bereich am Beginn der Schnecke, während tiefe Töne die Härchen weiter im Inneren der Schnecke bewegen. Von diesen circa 1500 Haarsinneszellen werden die Schallinformationen über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet, das diese dann verarbeitet. Die altersbedingte Schwerhörigkeit ist eine Abnutzungserscheinung der im Hörorgan befindlichen winzigen Härchen.
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