26. September 2019
Computerarbeit belastet die Augen. 72 % der Menschen, die mit Bildschirmen arbeiten, haben eine Fehlsichtigkeit, 83 % klagen über Augenbeschwerden am Arbeitsplatz. Was man dagegen tun kann, schildert die Vorarlberger Landesinnung der Augenoptiker / Optometristen.
„Die tägliche Bildschirmarbeit ist für die Augen eine ungeheure Belastung, die die Gesundheit und Produktivität der Mitarbeiter in allen Büros einschränkt“, warnt Simon Bitsche, Vorarlberger Berufsgruppensprecher der Augenoptiker / Optometristen. „Das Ausmaß des Problems ist oft weder Arbeitgebern noch Mitarbeitern klar. Hier muss noch viel Bewusstseinsarbeit geleistet werden, denn mit einigen Maßnahmen kann man dem entgegenwirken.“
Während etwa 54 % der erwachsenen Österreicher fehlsichtig sind (z.B. kurz- oder weitsichtig), sind es bei Menschen mit Computerarbeitsplätzen 72 %. Eine überwältigende Mehrheit von ihnen, nämlich rund 83 %, leidet außerdem unter Symptomen wie Augenschmerzen, -trockenheit oder -rötungen. Alle diese Symptome sind Anzeichen des sogenannten „Büroaugensyndroms“ (Office Eye Syndrom).
Gesetzlicher Anspruch auf eine Bildschirmbrille
Büroaugensyndrom ist vermeidbar; es resultiert aus schlechten Gewohnheiten in der Bildschirmnutzung, dem Raumklima und zu einem großen Teil auch aus der falschen Brillenwahl. Nur 3 % der Brillenträger setzen eine passende Bildschirmbrille ein. „Die Alltagsbrille und vor allem Lese- oder Gleitsichtbrillen sind für Bildschirmarbeit wenig geeignet und strengen die Augen mehr an als nötig“, betont Bitsche.
Eine Bildschirmbrille ist als Maßanfertigung auf die Sehkraft des einzelnen und seine Computergewohnheiten angepasst – also etwa auf die Distanz zum Bildschirm. „Durch Eigenschaften wie die Entspiegelung und den Blaulichtfilter, der den Kontrast verstärkt und die subjektiv empfundene Blendung reduziert, entlastet die Bildschirmbrille auch die Augen. Der digitale Sehstress wird verringert. Bildschirmbrillen sind daher auch für Menschen geeignet, die keine Sehschwäche haben.“ Oft sei Mitarbeitern aber gar nicht bewusst, dass sie ab drei Stunden Bildschirmarbeit pro Tag gegenüber ihrem Arbeitgeber Anspruch auf eine Bildschirmbrille haben.
Zu wenig Bildschirmpausen, schlechte Arbeitsgewohnheiten
Durchschnittlich verbringen Menschen 6,4 Stunden vor dem Bildschirm – und machen viel zu selten Pausen. Bis zu 3 Stunden lassen Büroarbeiter vor dem Computer verstreichen, bevor sie eine Pause einlegen. Wer so lange auf den Bildschirm starrt, blinzelt nicht oft genug, die
Augen trocknen aus, Reizungen können entstehen. Zudem schadet die lange Fokussierung auf dieselbe Sehdistanz. Sie führt auf Dauer dazu, dass die Augenmuskeln zu wenig trainiert werden und der Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht nicht so gut gelingt. Fehlsichtigkeit wird begünstigt. Schlechte Arbeitsgewohnheiten verstärken die Belastung der Augen: Dazu gehören Verspannungen durch eine verkrümmte Körperhaltung, eine zu geringe Sitzdistanz zum Bildschirm sowie schlechtes Licht.
Tipps der Augenoptiker / Optometristen
Fazit des Berufsgruppensprechers: „Office Eye Syndrom muss nicht sein. Mit den richtigen Maßnahmen kann man die Augenbelastung am Arbeitsplatz erfolgreich reduzieren.“
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